Qingdao & Seoul - mit allen Sinnen: Schmecken
Montag, 6. Oktober 2014
SCHMECKEN: Picknick auf der Garten-Expo
"Goldene Woche" in China: Zeit für einen Großfamilienausflug!

Mit Kind und Kegel ging es am Sonntag, den 5.Oktober zur Internationalen Garten-Expo im Licang-Distrikt.

Das Areal der Expo ist riesig. Mit einer Seilbahn werden wir später in den hinteren Teil des Geländes transportiert, wo sich auch der Hauptpavillon befindet.



Aber zuerst was anderes: Für Chinesen ist Essen der Himmel, so sagt ein Sprichwort. Unter dem klaren, blauen Oktoberhimmel bereiten wir zwei Minuten hinter dem Eingang die Picknickdecke aus. Pause! Cousine S. zaubert aus Blechgefäßen und Tüten allerlei Leckereien hervor: Tomaten, Ei und Reis für die Kinder; Wurst, Hühnerfüße und kleine Wachteleier, die Cousine S. am Tag zuvor noch liebevoll in Sojasauce eingelegt hat,für die Erwachsenen. Einfach lecker.

Apropos, Essen: Der Lieblingssnack der Chinesen klebt an den Wänden der Expo-Halle: Tausende von Sonnenblumkernhülsen (siehe unten)!







Wo gibt es hier bitte das Blumenkleid, siehe unten, zu kaufen?



Der letzte Tag der Garten-Expo wird am 25. Oktober sein.

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Sonntag, 12. Januar 2014
SCHMECKEN: Sonntags in Qingdao
An diesem Sonntag hat Mr.X ein Festmahl für Gäste aus Hangzhou aufgetischt, darunter einige typische qingdaonesische Delikatessen .



Von oben links im Uhrzeigersinn: Bambus, Große Garnelen, Pilze, Austern, Schweinekopffleisch mit Gurken, Miesmuscheln (海虹), Venusmuscheln (die "Gala", hochchinesisch: Geli 蛤蜊), Tintenfisch mit Paprika und Pilze und ... nochmal Pilze.

Ich esse am liebsten Garnelen, Tintenfisch und ... Pilze : )



Hals über Kopf in Qingdao: 77 Jahre und fit wie ein Turnschuh. Der "Yeye" - "Opa" ist eine höfliche Anrede für ältere Männer - zeigt uns, was er drauf hat: mindestens eine Minute lang genießt er den Sonnenuntergang aus einer anderen Perspektive... .



Felsenklettern und Sonnenunterganggucken: Sonntagsaktivitäten in Qingdao

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Samstag, 10. November 2012
SCHMECKEN: Herzrasen in der "Fliegenbude"
16 verschiedene "Snacks" (xiao chi). 16 verschiedene Snacks haben wir am ersten Tag in Chengdu probiert. Die Stadt ist wahrhaftig ein Paradies fuer Gourmets.

In der Jinli Ancient Street gibt es an die zwanzig aneinandergereihte Buden; jede bietet einen anderen Snack feil: von Fleischspießen, über gefüllte Brötchen bis hin zu leckeren Reiskuchen.



Eigentlich findet man an jeder Ecke die berühmten Chengdu-Snacks wie san da pao, Klebreiskugeln in Pflaumensauce (siehe unten).



Echte Chengduer essen abends in den "Fliegenbuden"(苍蝇馆子). So nennen die Einwohner humorvoll die einfachen Lokale, die auf sie eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausstrahlen. Wie Fliegen werden sie magisch von den Köstlichkeiten angezogen (siehe unten).



Das Essen ist "ma-la". "La" bedeutet scharf, "ma" bezeichnet den Sichuan-Pfeffer. Diese tödliche Kombination sorgt schon nach ein paar Bissen von in "ma-la" getränkten Speisen für Schweißausbrüche, Herzrasen und eine taube Zunge.

Zwischendurch mussten wir mehrmals mindestens 5 Minuten Pause machen. Am Ende bin ich fast vom Stuhl gefallen und konnte nur noch nach Hause wanken. Auch Mr. X, der normalerweis scharfes Essen problemlos verträgt, hat jetzt Angst vor "Ma-la" in voller Montur.

Zurück in Qingdao schmeckt das Sichuan-Essen fade. Kein Vergleich zu der Schärfe in Chengdu. Aber wenigstens kein Herzrasen.

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Sonntag, 20. Mai 2012
SCHMECKEN: Hochzeitsbonbons (Xitang 喜糖)
Heute: Hochzeitsbankett. Braut: aus der zentralchinesischen Provinz Henan. Bräutigam: der Sohn des besten Freundes meines Schwiegervaters. Braut und Bräutigam - jetzt frisch gebackene Eheleute - wohnen: in Shenzhen. Weit, weit im Süden. Die Feier findet aber in der alten Heimat des Bräutigams, in Qingdao, statt. Eine schöne, romantische Hochzeit - und leckere Hochzeitsbonbons (Xitang 喜糖). Hier ein paar Fotos.




Eine russische Band? Nein, sie mögen einfach nur auffällige Kopfbedeckungen. Zum Glück war es nicht so heiß heute.



Die Comicfiguren laufen - rapautz! - vor den grauen Schwelen der explodierenden Böller davon.



Zwei Rosen?!



Tada! Hochzeitsbonbons!



Mhmmm...süße Datteln (甜枣)



Ach, Hochzeitsessen ist schon was Besonderes!

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Sonntag, 11. März 2012
SCHMECKEN: Zarter Tintenfisch mit Lauchzwiebeln
Das Gute an einer Stadt am Meer: es gibt Meeresfrüchte in Hülle und Fülle!

Heute machen wir mal was richtig Schönes: Tintenfische entdärmen! Was gibt es Angenehmeres? Um das zarte Tintenfischfleisch kosten zu können, bin ich bereit, dem Tintenfisch geradewegs in seine glubschigen Augen zu sehen.

Hier das Rezept von Mr.X für "zarte Tintenfische mit Lauchzwiebeln" (油泼比管鱼):

Etwa zehn - möglichst frische - Tintenfische kaufen und in eine Schlüssel legen. (In deutschen Asienmärkten gibt es tiefgefrorene.)



Tintenfisch-Kopf vom Tintenfisch-Rumpf manuell trennen. Den Rumpf mit einer Schere an einer Seite aufschneiden und die glibbernden Innereien entfernen. Den noch am Kopf hängenden Tintenbeutel abreißen.



Köpfe und weißes Fleisch waschen. Alles kurz in heißem Wasser kochen.

Dann Lauchzwiebeln in kurze Stifte schneiden.



Eine Handvoll Chilischoten im Wok kurz in Öl anbraten, in eine Schlüssel mit Sojasauce (Premium Sojasauce) geben, mischen und über das Gericht gießen.

Fertig sind die hauchzarten Tintenfische mit Lauchzwiebeln! Guten Appetit! Man man chi! 慢慢吃!

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Sonntag, 15. Januar 2012
SCHMECKEN: Tage des Eischnees
Neues Jahr, neue Vorsätze. Lieblingsvorsatz bei vielen: abnehmen! Runter mit den Pfunden! Passend dazu berichte ich heute über süße Sünden.

Da sagt noch einer, Chinesen wären keine Naschkatzen: Bäckereien gibt es an jeder Ecke, wo Leckermäuler sich mit knusprigen "Schmetterlingen", Blaubeerkuchen, gefüllten Windbeuteln, Honigkuchenschnitten , „Weibskeksen“ (laopobing) und „Männerplätzchen“ (laogongbing) eindecken können. Innerhalb von einer Stunde bekommt man dort auch eine frischgebackene Geburtstagstorte: kokosweiß, schokoladenbraun, lila oder bunt. Oft kann man sogar selbst beobachten, wie der Tortenmeister seine Künste zelebriert: das Foto unten habe ich 2004 in Henan aufgenommen.



Da fast niemand einen Backofen hat (und wenn, dann nur einen kleinen Mikrowellartigen), bestellt man die obligatorische Geburtstagstorte in einer Bäckerei. Eischnee und Biskuitteig sind die unverzichtbare Basis für das Innere. Während das Innere recht konservativ bleibt, bietet die Hülle umso mehr Varietäten: Für das Äußere kann man nach Belieben zwischen Obstbelag, Zitronenguss, Schokoraspeln etc. wählen. Eine 12 Zoll große Torte kostet 130 Yuan, etwa 15 Euro. Als krönender Abschluss kommt obendrauf ein Schokoladenplättchen, verziert mit den Zuckerguss- Glückwünschen an das shouxing 寿星, das Geburtstagskind. Beim Abholen der Torte to go gibt es zum tragfertigen Karton eine kleine Tüte mit allem, was man zum unmittelbaren Feiern und Verzehren braucht: Kerzen, Pappteller, Kuchenmesser und natürlich eine Krone aus Pappe. Als Mr. X die Torte an Silvester abgeholt hat, hat er die Verkäuferin um drei Kronen gebeten: für mich, seine Mutter und seinen Vater, da wir - was für ein Zufall! -am gleichen Tag Geburtstag haben. Hier ist das Prachstück:



Kurze Zeit später kaufte in der gleichen Bäckerei eine Frau auch eine Torte - und wollte auch drei Pappkronen haben. Die Verkäuferin war bass erstaunt und sagte, dass ein junger Mann auch gerade um drei Kronen gebeten hätte. Die Frau fragte, wie der junge Mann denn ausgesehen habe. Der junge Mann war natürlich Mr. X - und die Frau mit der Torte war Mr. Xens Mutter... .

Zwei Geburtstagstorten. Die zweite Torte haben wir dann am 1. Januar verdrückt - und nochmal Geburstag gefeiert mit insgsamt 6 Geburtstagskindern in der Verwandschaft, die im Dezember und Anfang Januar Geburtstag haben. Tage des Eischnees.

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Samstag, 15. Oktober 2011
SCHMECKEN: Erfrischende Gurken mit Knoblauchpüree
Letzte Woche habe ich die Drohung ausgesprochen, jetzt mache ich sie wahr: ich lerne chinesisch kochen. Jede Woche werde ich ein Gericht aus dem Nichts unter der geduldigen Anleitung des Meisterchefs Mr.X eigenhänndig kreieren. Ich werde mich von der Couch erheben und in unserer Küche eine ölverschmierte Schürze anlegen, um Schritt für Schritt die Fesseln der kulinarischen Abhängigkeit abzulegen.

Fangen wir mit etwas ganz Einfachem an: erfrischende Gurken mit Knoblauchpüree 蒜泥黄瓜 (Suanni ban huanggua), ein kalter Klassiker.

Für zwei Personen nehme man vier Gurken. Aufpassen: in China haben wir zwei Arten von Gurken: groß und klein. Hier brauchen wir nur vier KLEINE Gurken (siehe Foto).


Nachdem die Gurken gewaschen und Anfang und Ende abgehackt sind, wird es brutal: Ich muss die Gurken schlagen. Die armen Gürkchen lege ich auf ein Küchenbrett, nehme ein Messer mit breiter Klinge und lege die Klinge flach auf die seitlich gedreht liegende Gurke. Mit geballter Faust schlage ich mehrmals auf die Klinge, so dass die Gurke in mehrere saftige Stücke zerspringt.

Weiter geht es mit dem Püree: mit einem Stößel zermatsche ich acht Knoblauchzehen zu einem Brei.


Dann gebe ich das Knoblauchpüree zu den Gurkenfetzen in eine Schüssel. Dazu kommen 8-10 Esslöffel Reisessig, 1-2 Teelöffel Zucker, ein halber TL Salz und drei Tropfen Sesamöl. Alles gut vermischen- voilá, fertig!

Und so einfach! Die erfrischenden Gurken passen wunderbar zu Bier und BBQ-Spießen!

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Samstag, 24. September 2011
SCHMECKEN: Chinesisch kochen lernen mit Mr. X
Ich habe mich für ein Abenteuer entschieden – nein, ich mache keine Safari, ich besteige nicht den Kilimandscharo, ich begebe mich nicht auf Wüstenrallye. Nein, ich... lerne kochen.

Nein, einen Michelin-Stern möchte ich nicht bekommen. Ja, ich kann wirklich überhaupt nicht kochen. Um diese bemerkenswerte Eigenschaft zu illustrieren erzählt mein Mann gern die Geschichte, als ich eines Tages versucht habe, Reis zu kochen. Das Ergebnis waren brennende Reiskörner in der Pfanne. In sieben Jahren habe ich keinen Reis mehr verbrannt, aber auch keine Fortschritte gemacht. Im Gegenteil: immer tiefer geraten bin ich in die völlige kulinarische Abhängigkeit zu meinem Mann, der ein ganz exquisiter Koch ist.

Eigentlich reicht es ja auch, wenn zumindest einer in der Beziehung kochen kann. Aber was ist denn, wenn der Chefkoch einmal krank im Bett liegt? Ja, dann ist die Hölle los! Die allheilende chinesische Medizin namens Zhou 粥, dickflüssiger Reisbrei mit Wurststückchen und Gemüse, habe ich bis jetzt kein einziges Mal zubereiten können, es reichte stattdessen nur für eine armselige Hühnersuppe aus dem Supermarkt. Ist es angesichts dieses Elends nicht klüger dieses überlebenswichtige Know-how, die Geheimnisse der Kochkunst, zu teilen, um im Notfall eine dampfende Schüssel Zhou auf Knopfdruck parat zu haben?

Liebe ich etwa nur das Essen zu essen – kann ich denn gar keine Liebe zum schweißtreibenden, anstrengenden Prozess des Kochens aufbringen? Ich werde mir und der Welt das Gegenteil beweisen! Die Erkenntnis ist da, jetzt muss das Handeln folgen, ganz nach der chinesischen Devise Zhixingheyi 知行合一, „Erkenntnis und Handeln sind Eins“.

Aber da sind einige Schwierigkeiten: Ich als Wahl-Asiatin habe kein natürliches Empfinden für die richtige Menge an Sojasauce, als Deutsche brauche ich ja unbedingt eine Waage und fünfhunderttausend Utensilien von A wie Apfelentkerner bis Z wie Zitronenpresse. Für den chinesischen Kochprozess reichen…Stäbchen. Glaube ich?!

Und zweitens: In meiner Feinmotorik bin ich nicht ganz ausgereift - das liegt daran, dass ich als Kind zu viel ferngesehen habe (Die Schlümpfe!) und aufgrund von Asthma nur 5 Minuten laufen konnte und dann keuchend umfiel. Und dann habe ich mich zum Sofa geschleppt, um wieder „Die Schlümpfe“ zu sehen und auf das Essen meiner Mutter zu warten, auch eine ganz exquisite Köchin… .

Aber nun ist Schluss damit: Ich lerne chinesisch kochen – bei Mr. X!

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