Qingdao & Seoul - mit allen Sinnen: 2011-09-24
Samstag, 24. September 2011
SEHEN: Schweres Gerät

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SCHMECKEN: Chinesisch kochen lernen mit Mr. X
Ich habe mich für ein Abenteuer entschieden – nein, ich mache keine Safari, ich besteige nicht den Kilimandscharo, ich begebe mich nicht auf Wüstenrallye. Nein, ich... lerne kochen.

Nein, einen Michelin-Stern möchte ich nicht bekommen. Ja, ich kann wirklich überhaupt nicht kochen. Um diese bemerkenswerte Eigenschaft zu illustrieren erzählt mein Mann gern die Geschichte, als ich eines Tages versucht habe, Reis zu kochen. Das Ergebnis waren brennende Reiskörner in der Pfanne. In sieben Jahren habe ich keinen Reis mehr verbrannt, aber auch keine Fortschritte gemacht. Im Gegenteil: immer tiefer geraten bin ich in die völlige kulinarische Abhängigkeit zu meinem Mann, der ein ganz exquisiter Koch ist.

Eigentlich reicht es ja auch, wenn zumindest einer in der Beziehung kochen kann. Aber was ist denn, wenn der Chefkoch einmal krank im Bett liegt? Ja, dann ist die Hölle los! Die allheilende chinesische Medizin namens Zhou 粥, dickflüssiger Reisbrei mit Wurststückchen und Gemüse, habe ich bis jetzt kein einziges Mal zubereiten können, es reichte stattdessen nur für eine armselige Hühnersuppe aus dem Supermarkt. Ist es angesichts dieses Elends nicht klüger dieses überlebenswichtige Know-how, die Geheimnisse der Kochkunst, zu teilen, um im Notfall eine dampfende Schüssel Zhou auf Knopfdruck parat zu haben?

Liebe ich etwa nur das Essen zu essen – kann ich denn gar keine Liebe zum schweißtreibenden, anstrengenden Prozess des Kochens aufbringen? Ich werde mir und der Welt das Gegenteil beweisen! Die Erkenntnis ist da, jetzt muss das Handeln folgen, ganz nach der chinesischen Devise Zhixingheyi 知行合一, „Erkenntnis und Handeln sind Eins“.

Aber da sind einige Schwierigkeiten: Ich als Wahl-Asiatin habe kein natürliches Empfinden für die richtige Menge an Sojasauce, als Deutsche brauche ich ja unbedingt eine Waage und fünfhunderttausend Utensilien von A wie Apfelentkerner bis Z wie Zitronenpresse. Für den chinesischen Kochprozess reichen…Stäbchen. Glaube ich?!

Und zweitens: In meiner Feinmotorik bin ich nicht ganz ausgereift - das liegt daran, dass ich als Kind zu viel ferngesehen habe (Die Schlümpfe!) und aufgrund von Asthma nur 5 Minuten laufen konnte und dann keuchend umfiel. Und dann habe ich mich zum Sofa geschleppt, um wieder „Die Schlümpfe“ zu sehen und auf das Essen meiner Mutter zu warten, auch eine ganz exquisite Köchin… .

Aber nun ist Schluss damit: Ich lerne chinesisch kochen – bei Mr. X!

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